Amaranth – Pseudogetreide der Inkas

Amaranth , das Pseudogetreide der InkasDas Wunderkorn ist sehr gesund, es versorgt den Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen. Amaranth oder Amarant (welche Schreibweise hier die richtige ist, ist fraglich) wurde vor Jahrtausenden von den Inkas entdeckt, es handelt sich hierbei um eine der ältesten Pflanzen, die vom Menschen als Nahrung genutzt werden. Biologisch gesehen ist Amaranth kein Getreide, es ist ihm aber sehr ähnlich, sodass die zu den Fuchsschwanzgewächsen gehörenden kleinen Wunderkörner auch so genutzt werden. Die Inkas nutzten die Pflanzen auch zur Heilung.

Was wird verwendet?

Am bekanntesten sind die Samen, sie gehören derzeit zu den sogenannten Superfoods und lassen sich auf verschiedene Arten zubereiten. Sie können gekocht, gepufft und geröstet werden. Man soll die Körnchen auch roh verzehren können. Da Amaranth Tanninen und Phytinen enthält, welche dafür verantwortlich sind, die Nähstoffaufnahme zu hemmen, sollten die Körner vorher über Nacht eingeweicht werden. Vor dem Kochen empfiehlt es sich ebenfalls, die Samen zu waschen. Ob dies auch vor dem Poppen und Rösten gemacht werden soll, bei der Frage scheiden sich die Geister. Die einen machen es und die anderen halten es für unnötig. Wenn man es macht, muss man die Körnchen erst etwas trocknen lassen, bevor sie weiterverarbeitet werden.

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Amaranth in gepuffter FormGekocht wird Amaranth ähnlich wie Reis, man kocht es ungefähr mit der doppelten Menge Wasser auf und lässt es circa eine halbe Stunde köcheln. Für das Puffen wird eine Pfanne mit Glasdeckel benötigt. Die Samen werden in die heiße Pfanne ohne Öl gegeben, wenn die Temperatur stimmt, poppen die Körnchen auf, ähnlich wie Popcorn, und springen in die Höhe. Ohne einen Deckel würden sie durch die ganze Küche hüpfen. Da die kleinen Körnchen relativ schnell verbrennen, ist es ratsam, die Pfanne in Bewegung zu halten. Es geht auch ziemlich schnell, bis die Samen gepoppt sind.

Wer die Amaranthkörner lieber rösten möchte, sollte die Pfanne nicht so heiß werden lassen. Übrigens lassen sich die Samen auch zu Mehl mahlen und so in Backwaren verarbeiten. Der Vorteil ist, dass es glutenfrei ist, allerdings sollte es mit anderem Mehl vermischt werden, da es keine Klebstoffe enthält. Was viele nicht wissen, man kann auch die Blätter und sogar die Stile der Pflanzen essen. Sie lassen sich ganz einfach wie Spinat zubereiten und sind ebenfalls sehr gesund.

Der Geschmack

Ich muss gestehen, als ich zum ersten Mal die gekochten Samen pur gegessen habe, fand ich sie einfach nur ekelig. Mittlerweile mag ich sie gekocht immer noch nicht, mische sie aber in Brot und andere Backwaren. Das ergibt eine schöne Konsistenz. Richtig lecker ist Amaranth, wenn es gepufft ist. Die kleinen Pufflinge lassen sich wunderbar in Obstsalate, Müslis aber auch in herzhafte Speisen mischen. Man kann schon fertig gepufftes Amaranth kaufen, es ist aber etwas teurer, als selbst gemachtes, also puffe ich es selbst.

Amaranth anbauen

Amaranthpflanze im HochbeetIrgendwie ist der Amaranth-Hype im Ernährungsbereich an mir vorbeigezogen. Ich bin auf die Pflanze aufmerksam geworden, weil ich sie schön finde. Schon vor Jahren habe ich von einer Freundin eine Fuchsschwanzart bekommen, die wohl nicht essbar war und mittlerweile auch verschwunden ist. Ich fand die Pflanze so toll, dass ich mir im letzten Jahr Amaranth-Samen besorgt habe, die ich dieses Jahr endlich ausgesät habe. Kurze Zeit später habe ich mir aufgrund einer Nahrungsumstellung Amaranth zum Essen gekauft. Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich mir den Samenkauf sparen können.

Ich habe die als Samen und die als essbar gekauften Körnchen im Frühjahr in eines unserer Hochbeete ausgesät und aus beidem sind im Laufe des Jahres ordentliche Pflanzen geworden. Ernten konnte ich noch nicht. Es ist zwar schon ein Blütenstand zu sehen, allerdings sind die Samen noch nicht ausgereift. Ich hoffe sehr, dass dieses Jahr noch eine Ernte möglich ist. Ich bin gespannt, ob es einen geschmacklichen Unterschied zu dem Gekauften gibt.

Pflege von Amaranth

Ich habe die Pflanzen als recht pflegeleicht empfunden. Natürlich haben sie von mir regelmäßig Wasser und auch Bioflüssigdünger für Kräuter und Gemüse bekommen. Es scheint ihnen ausgezeichnet bekommen zu sein. Den vielen Regen in diesem Jahr haben die Pflanzen auch recht gut verkraftet. Das überschüssige Wasser konnte aber ablaufen, sodass sie keiner Staunässe ausgesetzt waren. Wie ihnen nasse Füße bekommen, kann ich somit nicht sagen.

Ernte von Amaranth

Amaranth braucht seine Zeit, um reif zu werden.Die Erntezeit soll wohl zwischen September und Oktober liegen. Also haben meine Pflanzen noch ein bisschen Zeit, um reif zu werden. Im Vorfeld habe ich mir schon Videos angesehen, wie andere die winzigen Körner geerntet haben. Eine Variante ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Da hat jemand die Pflanzen abgeschnitten, einen Kissenbezug übergestülpt, das Ganze gedreht und ausgeschüttelt, bis alle Körner abgefallen sind. Leider habe ich mir den Link zum Video nicht abgespeichert, sonst hätte ich es an dieser Stelle verlinkt. Ich schätze, dass ich es so in der Art auch versuchen werde. Bei den kleinen Körnchen wäre es eine Sisyphusarbeit jedes einzeln zu ernten.

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