Bienenweiden im eigenen Garten

loewenmaeulchenDas Bienensterben ist in der heutigen Zeit als Begriff jedem bekannt, es wird sogar vom Aussterben der Bienen geredet, wenige Jahre später würde auch der Mensch aussterben. Die industrialisierte Landwirtschaft mit all ihren Pestiziden hat es in weiten Regionen der Erde wirklich geschafft, dass nicht nur die Insekten es schwer haben.

Umso wichtiger sind der Umweltschutz und das Verbieten gefährlicher Pestizide. Im eigenen Garten kann man einfach auf diese verzichten und einige „Bienenweiden“ anbauen. Bienenweiden sind ein umgangssprachlicher Begriff für Pflanzen, die sehr viele Blüten ausprägen, die für Bienen interessant sind.

Viele Pflanzen prägen Blüten aus. Diese blühen jedoch nicht immer lange oder bilden viel Nektar und Pollen. Bienenweiden blühen über Wochen oder Monate und bilden viel Nektar und Pollen, mit dem die Bienen Honig produzieren können.

Bienen und Wildbienen

Unter „Bienen“ versteht man die Honigbiene, die in einem Bienenstock lebt und hier mit Tausenden Bienen um eine Königin herum Honig produziert. Wildbienen gibt es hingegen Hunderte Arten und das in winzig klein oder auch größer. Diese Wildbienen leben nicht zu Tausenden zusammen, sondern leben ihr eigenes Leben und legen ihre Eier in Brutröhren. Einige Arten bevorzugen Bambushalme oder ähnliche Löcher, andere graben Röhren im Boden.

Eine Biene, die als Ausgangspunkt einen Bienenstock hat, hat mit diesem auch eine Reichweite. Honigbienen fliegen nicht weiter als drei Kilometer von ihrem Bienenstock weg, sie bleiben lieber in dessen Nähe, wenn es genügend Blüten gibt. Wildbienen finden sich natürlich auch nur dort, wo es genug Blüten gibt. Sind keine Honigbienen zugegen, dann sind es diese Wildbienen und andere Insekten, in den Tropen auch Vögel, die Blütenpflanzen bestäuben. Ohne Bienen wird es kaum noch Obst oder Gemüse geben und auch viele Feldfrüchte profitieren durch Bienen.

blumenWer Bienenweiden im eigenen Garten anlegt, sollte in deren Nähe auch ein Bienenhaus aufhängen. Diese scheinen wirklich nur in unmittelbarer Nähe zu blühenden Pflanzen angenommen zu werden, sowie sie dennoch nicht nass werden sollen und ein sicheres Dach benötigen.

Bienenweiden gibt es viele

Viele Pflanzen eignen sich als Bienenweiden, deswegen sind die Beispiele in diesem Artikel mehr als nur unvollständig.

Der Bienenfreund Phacelia tanacetifolia ist die Naturform vom Bienenfreund, als Thacelia campanularia gibt es einige Zuchtsorten, die für den Garten schöner blühen. Der Bienenfreund stammt aus der Region Kalifornien, Arizona und Mexiko, er ist es gewohnt, dass er mit wenig Feuchtigkeit über die Runden kommt. Für trockene Gärten ist diese einjährige Pflanze damit sehr geeignet. Sie kann ab April einfach vorgezogen oder auch dünn ausgesät werden, um das Aussäen alle zwei Wochen zu wiederholen. Damit zieht sich die Blüte länger über das Jahr hinweg. Der Bienenfreund wird als Naturform selbst in der Landwirtschaft als Gründünger angebaut. Die Pflanzen schützen den Boden zugleich vor Erosion und Austrocknung.

Der Bienenfreund wird 60 bis 90 cm hoch, blüht von Juni bis August in Violett und benötigt sonnige Stellen. In der Pflege und Vermehrung ist es eine einfache verzweigende Stängelpflanze mit schönen Blütenständen. Am Blütenstand bilden sich mehrere kleine Blüten, die von Bienen gut besucht werden.

Ysop

Der Hyssopus officinalis ist eine in Süd- und Osteuropa heimische Pflanze, die bis 60 cm hoch wird und als Küchenkraut oder auch Medizinpflanze verwendet wird. An den grünen Stängeln mit vielen schmalen Blättchen bilden sich viele kleine Blüten, die Bienen werden einiges zu tun haben. Wer den Ysop als Küchenkraut verwenden möchte, kommt mit zwei Pflanzen hin.

Für die Bienenweide wären ein paar mehr nicht verkehrt. Der Hyssopus officinalis benötigt wenig Wasser, kaum Dünger, aber einen kalkhaltigen Boden. Er bevorzugt Sonnenstellen und kann laufend während der Vegetationsphase geerntet werden. Meist blüht Ysop von Juli bis Oktober in Blau, gelegentlich auch in Weiß. Die Pflanzen können aus Samen oder Stecklingen gezogen werden. Ysop ist als mehrjähriger Halbstrauch bedingt winterfest. Wenn es ordentlich friert, geht er ein, an geschützten Stellen kann er einen milden Winter überstehen. Wer einen Wintergarten hat, sollte ihn hier über den Winter bringen.

Eibisch

Der Althaea officinalis wird nicht nur als Bienenweide, sondern auch als Arzneipflanze oder als Zierpflanze angebaut. Er breitet sich über die Iberische Halbinsel, Italien, den Balkan und auch den Kaukasus oder das südliche Russland aus. Eibisch wurde wegen seiner Eigenschaften als Heilpflanze auch in anderen Teilen Europas eingebürgert und hat sich hier teils bereits ausgewildert. Der Althaea officinalis wird ca. 60 bis 150 cm hoch und hat einen mittleren Wasser- und Düngerbedarf.

Der Boden sollte reich an Humus und locker sein. Geerntet werden die Blüten oder auch die Wurzeln ab dem zweiten Lebensjahr der Pflanzen. Die Blüten sind hell, fast weiß. Es sind viele kleine weiße Blüten zwischen Juni und August auf der satt grünen Pflanze. Auch hier wäre eine Sonnenstelle zu wählen. Der Eibisch ist winterfest und leicht zu pflegen oder zu vermehren. Die Blüte als Bienenweide kann für Juni bis August eingeplant werden.

Kleinblütige und Vielblütige Rose

Die Roas micrantha und Rosa multiflora werden bis 150 oder bis 300 cm groß und bilden viele kleinen Blüten von Mai bis Juli, die als Bienenweide taugen. Auch hier sind die Blüten im Vergleich zur Pflanze klein. Es sind jedoch einige oder sogar viele Blüten und die Bienen haben genug Möglichkeiten für eine kurze Zwischenlandung, wie sie es mögen. Beide Arten kommen mit wenig Wasser und wenig Dünger aus, sie sind anspruchslos an die Böden, winterhart und einfach zu pflegen oder zu vermehren. Sie benötigen wie die anderen Bienenpflanzen eine sonnige Stelle.

Rosenwaldmeister

Der Phuopsis stylosa ist vielleicht eher eine Schmetterlingspflanze, Bienen werden ihn jedoch auch sehr mögen. Im Vergleich zu den bereits genannten Bienenweiden ist diese Pflanze mit bis maximal 25 cm Höhe klein und sie mag Halbschatten. Rosenwaldmeister ist winterhart und geht aus den eigenen Samen wieder auf. Er überdauert mit den Wurzeltrieben, braucht eine gewisse Wärme und darf nicht nass stehen, um mit dem Wachstum zu beginnen.

Es müsste möglicherweise im Frühjahr das Unkraut gejätet werden, dann aber schließt sich die Pflanzendecke und es bilden sich von Mai bis August viele kleine Blüten. An den Triebspitzen fächern die vielen kleinen Blütenstände ab und bilden zusammen eine violette Kugel. Wird der Rosenwaldmeister nach der ersten Blüte zurückgeschnitten, wird er die zweite besser ausprägen.

Rosenwaldmeister geht im Frühjahr aus seiner eigenen Saat hervor, er kann auch als Setzling verpflanzt werden. Der Phuopsis stylosa bildet viele einzelne Triebe aus, die viele Ebenen bilden, an denen vier bis acht schmale Blätter wachsen. Wird der Trieb lang und legt sich zu Boden, dann bilden sich auf jeder dieser Blattebenen neue Triebe und mit der Zeit bilden sich unter diesen auch neue Wurzeln. Der Rosenwaldmeister bildet einen Teppich, der sich sehr schnell ausbreitet, wenn es nicht zu feucht oder kalt wird und der Boden noch nicht mit anderen Pflanzen überwuchert wurde.

blumen2Abschließend zu Bienenweiden

Es zeigt sich, dass es viele Pflanzen für die Bienenweiden gibt, die meist Sonnenstellen bevorzugen, aber doch für ganz unterschiedliche Böden oder Situationen taugen. Pflanzen mit unter 30 bis über 300 cm, die teils wie Unkraut wuchern und nicht ein oder zwei Wochen, sondern über Monate blühen – der Gärtner hat viel Auswahl, wenn es um Bienenweiden geht, um etwas gegen das Bienensterben zu unternehmen.

Es wird Dutzende oder Hunderte Pflanzen geben, die in unseren klimatischen Bedingungen gut wachsen und den Bienen Nahrung bieten. Fast immer werden diese Pflanzen die sonnigen Stellen bevorzugen, aber nie im totalen Schatten zur Geltung kommen. Die Bienen und auch anderen Insekten oder Tierchen im Garten werden sich freuen, wenn sie Nahrung und Unterschlupf finden.

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