Echten Wasabi anbauen
Vor einiger Zeit bin ich auf den Anbau von Echtem Wasabi (Wasabia japonica) aufmerksam geworden. Seitdem stand die Anschaffung einer Wasabi-Pflanze auf meiner To-do-Liste. Es ging mir dabei in erster Linie um die Exotik der Pflanze, natürlich möchte ich auch irgendwann ernten und selbst angebauten Wasabi probieren. Bei vielen Wasabiprodukten im Handel handelt es sich nämlich nicht um Echten Wasabi, oft ist es nur eingefärbter Meerrettich. Im letzten Jahr habe ich mir dann eine Pflanze gekauft und konnte diesen Punkt abhaken. Das Pflänzchen war ziemlich klein und ich hatte etwas Sorge, es durch den Sommer zu bekommen. Wasabi wird ungefähr 50 bis 70 Zentimeter groß.
Die Pflege
Vor dem Kauf hatte ich mich natürlich schon etwas über die Pflege informiert. Gerade bei Exoten ist es wichtig zu wissen, ob man die Bedingungen der Pflanzen erfüllen kann. Als Standort wird ein schattiges bis maximal halbschattiges Plätzchen empfohlen. Meine Beobachtung ist, dass ein reiner Schattenplatz der Wasabi-Pflanze viel besser gefällt. An halbschattigen Plätzen – und wenn es nur die Abendsonne ist, die auf die Pflanze fällt – lässt sie die Blätter hängen. Es war gar nicht so einfach einen Platz zu finden, der immer im Schatten liegt. Ich habe den Topf zwischen mehrere Pflanzenkübel gestellt, sodass immer von einer Seite Schatten auf den Wasabi fiel.
Da Wasabi in seiner ursprünglichen Heimat Japan an Gewässern beispielsweise Flussufern gedeiht, muss er auch bei uns feucht gehalten werden, damit die Pflanzen gut wachsen. Ich habe unter den Topf einen Untersetzer gestellt und immer darauf geachtet, dass ausreichend Wasser drin steht. Auch bei und nach Regenschauern habe ich den Untersetzer stehen gelassen. Die Erde muss gerade in den warmen Monaten immer feucht gehalten werden. Wasabi gilt als bedingt winterhart. Da wir hier im Harz teilweise eisige Winter haben, war mir das Risiko zu groß die Pflanze draußen zu lassen. Also habe ich den Topf vor dem ersten Frost ins Haus geholt. Als anfangs die Blätter braun wurden, dachte ich, es hätte sich mit dem Wasabi erledigt. Aber dann wuchsen kleine Blättchen nach und ich war echt erleichtert.
Auch im Winter achte ich darauf, dass die Erde stets feucht ist, hier ist der Wasserverbrauch aber geringer, sodass ich ein Mal in der Woche ein Schlückchen Wasser in den Untersetzer gebe. Gedüngt habe ich meinen Wasabi noch nicht, da er nach der Ankunft gleich in bereits gedüngte Erde umgepflanzt wurde. Wasabi soll nährstoff- und humusreiche Erde mögen. Dieses Jahr werde ich ihn das erste Mal düngen. In seiner Heimat gedeiht er bei circa 10 bis 20 Grad. Diese Temperaturen sollte er hier möglichst auch bekommen. Überwintert wird unsere Pflanze bei 10 bis 15 Grad, ein paar Grad kühler wären besser, sodass die Pflanze ihre Winterruhe einhalten könnte. Aber mir fehlt dazu die Möglichkeit. Vielleicht wächst unser Pflänzchen deshalb schon. Der Topf sollte nicht zu eng sein, damit sich die Rhizome ordentlich ausbreiten können.
Vermehrung und Ernte
Es soll wohl bis zu zwei Jahren dauern, bis die Wasabi-Wurzeln geerntet werden können. Demnach werden wir erst nächstes Jahr ernten können. Bis dahin muss der Meerrettich aus dem Garten herhalten. Die Wasabi-Rhizome werden dann bis zu 20 Zentimeter lang sein. Aber auch die Blätter und Stiele können gegessen werden, sie sollen etwas milder sein, als die scharfen Rhizome. Wasabi lässt sich durch Teilung der Wurzeln auch vermehren. Wer seinen Wasabi nicht verspeisen will, kann aus den Wurzeln einfach mehrere Pflanzen machen. Die Teilstücke werden einfach in Töpfe mit Erde gesetzt und gepflegt, sie treiben dann wieder aus. Auch durch die Aussaat von Samen soll Wasabi vermehrt werden können. Allerdings ist es schwierig. Nicht nur, dass selten Wasabisaatgut erhältlich ist, die Samen sollen auch eine recht kurze Keimdauer haben. Beim Kauf von Samen kann man sich nie sicher sein, wie alt diese schon sind. Liegen sie schon zu lange, ärgert man sich, wenn daraus nichts wächst. Das war der Grund, warum ich mir gleich eine Pflanze und kein Saatgut gekauft habe. Sollte meine Pflanze jemals Samen ansetzen, werde ich die Vermehrung damit versuchen und darüber berichten.