Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen – Alles was Sie wissen müssen

Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden der Bewohner – sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann sich negativ bemerkbar machen. Jeder Raum hat seine eigene optimale Luftfeuchtigkeit, die von Nutzung und Beschaffenheit abhängt.

Absolute, relative und optimale Luftfeuchtigkeit

Unter Luftfeuchtigkeit versteht man den Anteil an Wasserdampf in der Umgebungsluft. Es gibt zwei Arten, die absolute und die relative Luftfeuchtigkeit. Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Gramm Wasser sich in einem Kubikmeter Luft befinden. Die relative Luftfeuchte hingegen zeigt an, wie viel Prozent des maximalen Wasserdampfgehaltes sich momentan in der Luft befinden.

Die Luft kann nur eine bestimmte Menge an Wasser aufnehmen, abhängig von der Temperatur. Kalte Luft nimmt weniger Wasserdampf auf als warme Luft. Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann die Luft aufnehmen.

Die optimale Luftfeuchtigkeit ist keine feste Größe, sondern eine prozentuale Spanne, die sowohl für die Gesundheit als auch für die Bausubstanz der Wohnräume unbedenklich ist. Zusammen mit der richtigen Raumtemperatur bildet sie das optimale Raumklima.

Die optimale Luftfeuchtigkeit in unterschiedlichen Wohnräumen

Eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 % und eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius gelten allgemein als optimales Raumklima. Doch dies variiert von Raum zu Raum, da verschiedene Faktoren das Raumklima beeinflussen. In Badezimmern und Küchen ist eine höhere Luftfeuchtigkeit aufgrund der Aktivitäten üblich, während im Keller eine geringere Luftfeuchtigkeit herrscht. Dennoch sollte eine zu hohe Luftfeuchtigkeit vermieden werden.

Folgende Werte gelten als ideal für die verschiedenen Wohnräume:

  • Wohn- und Arbeitszimmer (Büro): 40-60 % relative Luftfeuchtigkeit, 20 °C
  • Schlafzimmer: 40-60 % relative Luftfeuchtigkeit, 16-18 °C
  • Kinderzimmer: 40-60 % relative Luftfeuchtigkeit, 20-22 °C
  • Küche: 50-60 % relative Luftfeuchtigkeit, 18 °C
  • Badezimmer: 50-70 % relative Luftfeuchtigkeit, 23 °C
  • Keller: 50-65 % relative Luftfeuchtigkeit, 10-15 °C

Folgen zu hoher oder zu niedriger Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit beeinflusst nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch gesundheitliche Probleme verursachen und die Bausubstanz schädigen.

Unterschreitung der optimalen Luftfeuchtigkeit

Zu wenig Luftfeuchtigkeit kann zu Augen-, Haut- und Schleimhautreizungen führen. Die Austrocknung der Haut äußert sich durch Rötungen und Juckreiz. Die Immunabwehr wird geschwächt, was zu vermehrten Erkältungserkrankungen führen kann. Eine zu niedrige Luftfeuchte kann auch leichte Stromschläge beim Berühren metallischer Gegenstände verursachen. Zudem leidet vor allem Holz unter zu geringer Luftfeuchtigkeit, da es sich verziehen kann.

Überschreitung der optimalen Luftfeuchtigkeit

Eine dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit von über 60 % kann zur Schimmelbildung führen. Ab einer Luftfeuchtigkeit von 70 % oder mehr ist ein Schimmelbefall fast unausweichlich. Schimmel gefährdet nicht nur die Bausubstanz, sondern kann auch gesundheitliche Probleme wie Asthma oder Allergien verursachen.

Verbesserung der Luftfeuchtigkeit im Innenraum

Luftfeuchtigkeit messen

Um die Raumklima-Regulierung zu verbessern, ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum zu messen. Dies kann mit einem Hygrometer erfolgen, das aufgestellt oder aufgehängt wird. Wichtig ist ein geeigneter Standort, nicht zu nah an Außenwänden oder Heizungen. Regelmäßige Messungen sind sinnvoll, da die Luftfeuchtigkeit durch verschiedene Einflüsse schwanken kann. Nur wenn das Raumklima dauerhaft die Grenzen überschreitet, müssen Maßnahmen ergriffen werden.

Luftfeuchtigkeit in Räumen senken

Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit ist richtiges Lüften entscheidend. Je nach Jahreszeit sollte das Fenster fünf bis 25 Minuten komplett geöffnet werden. Vor und nach dem Lüften sollte die Luftfeuchtigkeit gemessen werden. Auch das Trocknen der Wäsche im Freien und das Entfernen von Zimmerbrunnen, Aquarien und Terrarien helfen, die Luftfeuchtigkeit zu senken.

Luftfeuchtigkeit in Räumen erhöhen

Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit kann das richtige Lüften die Feuchtigkeit erhöhen. Auch Zimmerbrunnen, Aquarien und Zimmerpflanzen tragen zur Erhöhung bei. Dezentrale Lüftungsanlagen bieten eine automatische Regulierung des Raumklimas und sorgen für eine optimale Luftfeuchtigkeit.

Fazit

Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen beeinflusst nicht nur das Wohlbefinden der Bewohner, sondern auch die Bausubstanz. Die richtige Regulierung ist entscheidend, um ein gesundes Raumklima zu schaffen und Schimmelbildung zu vermeiden. Regelmäßige Messungen und gezielte Maßnahmen sind dabei hilfreich, um die optimale Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu erreichen.

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