Rund ums Haus – Moderne Fenster fürs Eigenheim
In der modernen Architektur sind vor allem große Fensterflächen in Hausbauten sehr beliebt: Sie lassen viel Tageslicht in die Wohnung, geben den Blick in den Garten frei und öffnen so die Wohnräume nach außen hin. Die Wohnräume wirken heller und größer und die lichtdurchfluteten Räume können sich auch positiv auf die Gesundheit und die Stimmung der Bewohner auswirken.
Große Fenster – Viel Lichteinfall
Gerade bei großen Fensterflächen müssen allerdings verschiedene Dinge beachtet werden: Neben dem U-Wert des Fensters, der die Energieeffizienz der Fensters angibt, sind jetzt auch der sogenannte G-Wert und die Größe des Fensters relevant für das Raumklima.
Der G-Wert des Fensters, auch Energiedurchlassungsgrad genannt, gibt an, wie viel Energie des Sonnenlichts durch ein durchscheinendes Bauteil in den Innenraum gelangt. Ein G-Wert von 1 sagt aus, dass 100% der Energie des Sonnenlichts in den Innenraum abgegeben werden. Dadurch erhitzt sich der Raum hinter der Glasscheibe sehr stark. Ältere Fenster haben einen G-Wert von durchschnittlich 0,7, lassen also 70% der Sonnenenergie in den Raum, der sich dadurch leicht aufheizt. Dies ist im Winter praktisch, da, kombiniert mit einem guten U-Wert der Fenster, Heizungsenergie eingespart werden kann. Im Sommer kann dies aber zu einem extremen Anstieg der Rauminnentemperatur führen.
Moderne Fenster müssen laut der EnEV (Energiesparverordnung 2009 und 2014) einen niedrigeren G-Wert als 0,6 aufweisen. Fenster mit einer Dreifachverglasung liegen heute bei ungefähr 0,5 – Fenster mit einer Zweifachverglasung bei 0,6. Mit einer speziellen Sonnenschutzverglasung können heute auch G-Werte von 0,3 erreicht werden. Diese Werte werden mit einer Beschichtung des Glases erzielt, welche das Sonnenlicht reflektiert und somit weniger Licht und damit Wärme in den Innenraum gelangen lässt.
Beim Kauf neuer Fenster müssen allerdings immer die verschiedenen Werte mit in Betracht gezogen werden:
Eine bessere Wärmeisolierung spiegelt sich im Fensterpreis wieder und sollte immer im Zusammenhang mit der Wärmeisolierung der Außenwände verbunden werden. Ein niedrigerer G-Wert ist angenehm für die Raumtemperatur im Sommer, steigert jedoch auch die Heizkosten im Winter leicht und führt außerdem dazu, dass weniger Tageslicht in den Raum gelangt. Denn nicht nur die Wärme, sondern auch das Licht wird durch Fenster mit einem besseren G-Wert abgehalten.
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Behagliche Atmosphäre durch Schallschutzfenster
Für eine behagliche Atmosphäre ist neben ausreichendem Lichteinfall und der richtigen Raumtemperatur auch eine angenehme Geräuschkulisse ausschlaggebend. Gerade bei Fenstern zu einer gut befahrenen Straße hin, können Schallschutzfenster dafür sorgen, dass der Lärm von Draußen nicht nach Innen gelangt. Durch verschieden dicke Scheiben, die im Fensterrahmen mit einem asymmetrischen Abstand zueinander angeordnet sind, werden die Schallwellen des Lärms gebrochen und können so, je nach Schallschutzklasse des Fensters, den Lärm um bis zu 50 dB reduzieren.
Dabei können die Maximalwerte durch die Anzahl der Scheiben und die Verwendung einer Verbundglasscheibe erreicht werden. Da das menschliche Ohr eine Verminderung des Lärms um 10 dB als Halbierung des Lärms wahrnimmt, kann ein Schallschutzfenster den Lärm so deutlich abschwächen.
Die Einteilung in Schallschutzklassen erfolgt nach der DIN 4109 und teilt die Fenster in sechs verschiedene Klassen ein. Die Verringerung des Lärms liegt dabei zwischen 20 dB in der Schallschutzklasse 1 und 50 dB in der höchsten Schallschutzklasse. Maßgeblich für die Wahl der richtigen Schallschutzklasse für Ihre Fenster, sind der Abstand des Gebäudes zur Straße und die Anzahl, bzw. die Frequenz, der vorbeifahrenden Fahrzeuge sowie die Nähe zu einer Bahntrasse oder einem Flughafen.
Ein ausgeglichenes Raumklima durch Fensterlüfter
Ein weiterer Faktor für die gemütliche Atmosphäre im eigenen Zuhause ist ein ausgeglichenes Raumklima. Dies kann durch ein ausgeglichenes Lüftungsverhalten erreicht werden. Mindestens drei Mal täglich für 10-15 Minuten sollte stoßgelüftet werden, um einen ausreichenden Austausch der Luftfeuchtigkeit und des Sauerstoffgehaltes der Raumluft zu gewährleisten und unangenehme Nebenwirkungen der Feuchtigkeit, wie Schimmelbildung an den Wänden und Gerüche zu vermeiden.
Um auch bei Abwesenheit oder geschlossenem Fenster einen Luftaustausch zu gewährleisten, bieten immer mehr Fensterhersteller auch automatische Lüftungssysteme im Fensterrahmen an. Dabei sind im Fensterrahmen oder im Fensterfalz – zwischen Fensterrahmen und Flügel – Fensterlüfter eingebaut, welche entweder mechanisch oder automatisch betrieben werden können. Diese sorgen bei geschlossenem Fenster für einen gleichmäßigen Luftaustausch der Raumluft.
Die Fensterlüfter können zum Teil auch mit einem Wärme-Rückgewinnungs-System ausgestattet werden, um im Winter auch keine Wärme zu verlieren. Hier wird der entweichenden warmen Raumluft die Wärme entzogen und an die einströmende kalte Außenluft wieder abgegeben, um einen möglichst geringen Wärmeverlust zu erreichen. Fensterlüfter können in den meisten Fällen allerdings nur als unterstützende Maßnahme vorgenommen werden und ein regelmäßiges Lüften durch den Bewohner nicht ersetzen.
Fazit
Für eine individuelle Gestaltung der Fassade und für die Energieeffizienz des Eigenheims spielen Fenster eine große Rolle. Daher müssen moderne Fenster vor allem in Design und Nachhaltigkeit überzeugen. Die verschiedenen technischen Werte, wie U- und G-Wert oder die Schallschutzklasse sollten dabei immer auch nach den individuellen Bedürfnissen und in Abstimmung mit vorhandenen Bauteilen ausgewählt werden. So steht einem ausgeglichenen Raumklima und einer wohnlichen Atmosphäre in den eigenen vier Wänden nichts mehr im Weg.