Schnecken im Garten

NacktschneckeWährend die einen Schnecken im Garten kaum bemerkbar sind, richten andere einen großen Schaden an. Die Rede ist hier von den immer hungrigen Nacktschnecken. Sobald es dunkel wird, kriechen sie aus ihren Verstecken hervor und fressen sich zum Leidwesen des Gartenbesitzers an Blumen und Gemüse so richtig satt.

Auch Regen scheint ihren Appetit anzuregen. Sowie der Boden feucht ist, sieht man diese schleimigen Wesen überall und kann sich das Ausmaß vorstellen, wie der Garten aussieht, sobald sie sich daran bedient haben. Meist trifft es gerade die Pflanzen, die einem besonders wichtig sind und Gemüse, das man für sich und nicht für die unliebsamen Gartenbewohner angebaut hat.

Nicht alle Pflanzen sind beliebt

Schnecken scheinen sehr wählerisch zu sein, sie gehen längst nicht an alle Pflanzen heran. Dazu zählen geruchsintensive Kräuter, wie Thymian, Minze, Salbei, aber auch von giftigen Pflanzen, wie Fingerhut und Eisenhut. Wer eine Kräuterecke im Garten hat und nach einem Regenschauer durch den Garten schlendert, wird bemerken, dass sich rund um diese Ecke kaum eine Nacktschnecke verirrt hat. Stattdessen wird man die gefräßigen Tiere eher in grünem Salat oder in den Erdbeeren finden.

Dem großen Fressen vorbeugen

Es gibt unzählige Tipps von Gartenbesitzern, was getan werden kann, damit das Gemüse nicht von den schleimigen Vielfraßen vertilgt wird. Ein Allheilmittel gibt es nicht, die Kombination aus mehreren Maßnahmen sorgt dafür, dass sich die Schäden in Grenzen halten. Das beginnt schon mit der Vorbeugung. Es kann schon hilfreich sein, wenn zwischen das Gemüse intensiv duftende Kräuter gepflanzt werden.

Manchmal kann es schon reichen, ein paar Kräutertöpfe in die Beete zu stellen. Genauso ist der Gemüseanbau in Hochbeeten empfehlenswert. Natürlich ist es kein Garant, dass niemals eine Schnecke hinauf kommt, aber der Aufstieg wird den Plagegeistern enorm erschwert. Auch Schneckenzäune, sowie das Verstreuen von Kaffeesatz, Rindenmulch, Kalk oder Sägespäne können dazu beitragen, Schnecken fernzuhalten.

Bereits im Herbst kann dafür gesorgt werden, dass sich die Schneckenplage im nächsten Jahr in Grenzen hält. Da legen die Schnecken nämlich ihre Eier. Jede Einzelne schafft es auf mehrere Hundert Eier. Da kann man sich vorstellen, was passiert, wenn aus jedem Ei eine Nacktschnecke wird. Die Eier sollten aufgespürt werden. Viel muss man mit ihnen nicht machen, es reicht schon sie freizulegen, damit sie vertrocknen. Sie können aber auch über den Hausmüll entsorgt werden.

Beliebte Verstecke sind unter Pflanzkübeln, im oder am Kompost, an Regentonnen, unter losen Steinen, in kleinen Erdlöchern, Ritzen oder Spalten, aber auch unter zurückgelassenem Grünschnitt. Hat man solche Plätze erst mal entdeckt, sollte dort mehrfach nachgeschaut werden, ob nicht neue Eier da sind. Es kann auch ratsam sein, wenn man versucht, diese Verstecke zu beseitigen.

Weitere Maßnahmen

BandschneckeViele Gartenbesitzer schwören auf Bierfallen. Dabei wird ein Gefäß bis zur Hälfte mit Bier gefüllt und bis zum Rand eingegraben. Die Schnecken werden von dem Geruch angelockt und fallen bestenfalls hinein, um darin zu ertrinken. Bei der Methode sollte man sich im Klaren sein, dass man nicht nur die Schnecken aus seinem Garten anlockt, es werden auch alle anderen aus der Nachbarschaft angezogen.

Die Nachbarn wird es sicher freuen, wenn ihre Gärten schneckenfrei sind, aber schön ist es nicht, wenn die schleimigen Wesen alle durch den eigenen Garten krauchen und ihre Schleimspuren hinterlassen. Auch der Einsatz von Schneckenkorn ist sehr beliebt. Wer sich für dafür entscheidet, sollte sich genau informieren, welches Produkt er benutzt. Einige sind nämlich auch für andere Tiere giftig und nicht „nur“ für Wildtiere, auch Haustiere könnten damit vergiftet werden. Auch wenig gefährlich wirkendes Schneckenkorn ist nicht ganz unbedenklich. Denn es schadet auch den nützlichen Schnecken.

Man könnte auch natürliche Methoden, wie Nemathoden oder Laufenten einsetzen. Die Fadenwürmer (Nemathoden) dringen in die Schnecken ein und sondern ein für die Tiere tödliches Gift ab. Die Schnecken sterben nach ein paar Tagen. Allerdings sind die Nemathoden etwas teuer und sie sollten auch nicht mit unserem Gemüse in Kontakt kommen. Da wären Laufenten schon ungefährlicher, wenn da ihre Hinterlassenschaften nicht wären. Also bleibt nur das Absammeln.

Wenn es geregnet hat, gehe ich gerne durch den Garten, sammele die Nacktschnecken ein und verbanne sie aus dem Garten. Besonders an feuchten und etwas dunkleren Stellen, wie dem Kompost, findet man sie massenweise. Man kann auch eine Art Schneckenfalle bauen, die ähnliche Bedingungen bietet und die Schnecken sich tagsüber auch verstecken können. Wird dort etwas Salat ausgelegt, kommen sie in Scharen und man kann sie gut absammeln.

WeinbergNützliche Schnecken

Bei allem Eifer, die gefräßigen Tierchen zu jagen, sollte man immer bedenken, dass es auch nützliche Schnecken gibt, die man getrost in Ruhe lassen kann, weil sie keinen Schaden im Garten anrichten. Im Gegenteil, sie fressen die Eier der unliebsamen Nacktschnecken und helfen uns, diese im Zaum zu halten. Mal abgesehen davon stehen Weinbergschnecken unter Naturschutz.

Ich freue mich immer, wenn ich welche in unserem Garten sehe. Ein weiterer Nützling ist der Tigerschnegl. Er sieht den Nacktschnecken ähnlich, nur weist er ein getigertes Muster auf. Solch ein Exemplar habe ich in unserem Garten leider noch nicht entdeckt. Tigerschnegl ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und ebenfalls von den Eiern der braunen Nacktschnecken und anderen Wegschnecken. Auch Bänderschnecken muss man nicht bekämpfen. Sie ernähren sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen. Wer sie nicht unbedingt in seinem Gemüsebeet haben möchte, kann sie innerhalb des Gartens einfach umsiedeln.

Video: Schnecken im Garten bekämpfen

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