Stevia – der Süßstoff aus der Natur
Stevia-Produkte sind schon seit einigen Jahren bei uns im Handel. Allerdings wurden sie bis zu ihrer Zulassung als Lebensmittel im Dezember 2011 nur als Kosmetikprodukte, wie Badezusätze oder Mundspülungen, verkauft. Es dauerte viele Jahre, bis die aus Paraguay stammende Pflanze bei uns als Lebensmittel zugelassen wurde.
Stevia, auch Honigkraut genannt stand lange unter dem Verdacht krebserregend zu sein. Diese Vermutung konnte dann aber widerlegt werden. In ihrem Heimatland Südamerika werden die süßen Blätter schon seit vielen Jahrhunderten als Süßstoff und Medizin verwendet.
Aber auch in anderen Ländern außerhalb Europas haben sich vor einigen Jahren bereits viele Lebensmittelprodukte mit dem Honigkraut auf dem Markt etabliert.
Der gesundheitliche Aspekt des Honigkrauts
In der heutigen Zeit gibt es kaum ein Lebensmittel, das keinen Haushaltszucker enthält. Dies führt zu einem viel zu hohen Zuckerkonsum, der uns auf Dauer krank machen kann. Der Haushaltszucker verursacht nicht nur Karries und Übergewicht. Inzwischen steht er auch im Verdacht, Herzkrankheiten und Krebs auszulösen. Stevia hingegen ist kalorienarm und erzeugt somit kein Übergewicht oder Diabetes.
Ganz im Gegenteil, das süße Kraut eignet sich für Diabetiker und Menschen, die Gewicht verlieren wollen als Alternative zum Zucker. Zudem ist mit Stevia das Karriesrisiko wesentlich geringer. Dem süßen Kraut werden noch viele weitere gesundheitsfördernde Aspekte nachgesagt. Es soll unter anderem noch verdauungsfördernd, krebshemmend, blutzuckerspiegelsenkend, immunsystemstärkend und infektionshemmend wirken. Dadurch, dass Stevia bis zu 300-mal süßer ist, als Zucker, wird weniger von dem Süßkraut benötigt.
Steviaprodukte im Handel
Inzwischen sind zwar schon einige Steviaprodukte im Handel erhältlich. Jedoch sind Lebensmittel, in denen das aus den Blättern gewonnene Steviosid enthalten ist, nicht immer zuckerfrei. Oftmals wird beides miteinander kombiniert. Für das Süßen zu Hause stehen verschiedene Süßungsmöglichkeiten zur Auswahl. Stevia ist als Pulver, Granulat oder als flüssiges Süßungsmittel erhältlich.
Um die Süße, die Stevioside aus den Blättern zu erhalten, sind für diese Produkte aufwendige chemische Herstellungsverfahren nötig, sodass es sich am Ende nicht mehr um ein Naturprodukt handelt. Um das Honigkraut wirklich als natürliches Produkt zu verwenden, empfiehlt es sich, getrocknete Blätter zu kaufen oder eine Steviapflanze sein Eigen zu nennen. In dem Fall können die Blätter frisch oder getrocknet verwendet werden.
Verarbeitung der Steviablätter
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Süßblatt zu verwenden. Die Blätter können getrocknet gelagert oder getrocknet im Mörser zu Pulver verarbeitet werden. Sowohl getrocknete Blätter als auch das Pulver haben eine lange Haltbarkeit. Aus frischen Blättern lässt sich ein Konzentrat auf Wasserbasis herstellen. Dazu werden frische Blätter mit so viel Wasser aufgegossen, bis sie bedeckt sind.
Diese Mischung wird dann aufgekocht. Anschließend muss sie noch so lange köcheln, bis ungefähr die Hälfte der Flüssigkeit verdampft ist. Danach muss das Konzentrat abkühlen, bis es durch einen Kaffeefilter oder Ähnlichem in ein Glas oder Fläschchen abgefüllt werden kann.
Pflege der Steviapflanze
Steviapflanzen sind bereits in vielen Gärtnereien oder gar Onlineshops erhältlich, sodass es nicht schwer ist, sich eine Pflanze anzuschaffen. Selbst aus Samen können Pflanzen gezogen werden. Allerdings ist die Keimrate nicht allzu hoch. Steviapflanzen benötigen viel Sonne und regelmäßige Wassergaben. Den Sommer können sie deshalb gern draußen stehen.
Das Substrat sollte durchlässig sein, damit Staunässe vermieden wird. Um einen buschigen Wuchs zu erhalten, werden die Triebspitzen regelmäßig abgeschnitten. Die Blätter des Rückschnittes können in der Küche verwendet werden. Um die Pflanze zu vermehren, können die abgeschnittenen Triebspitzen aber auch in ein Glas Wasser gestellt werden, bis sich Wurzeln bilden. Wichtig dabei ist, dass die unteren Blätter der Triebe entfernt werden.
Überwinterung des Süßkrautes
Da die Pflanzen nicht winterhart sind, sollten sie noch vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Denn die Stevia ist eine mehrjährige Pflanze. Wird sie zu dunkel überwintert, sterben die oberirdischen Pflanzentriebe ab. Sobald die Pflanze im Frühjahr wieder mehr Licht bekommt, treiben sie wieder aus. Während der Wintermonate darf das Honigkraut nur wenig gegossen werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Erde immer leicht feucht, aber nicht zu nass ist. Sonst kann es passieren, dass die Wurzel verfault.