Sukkulenten im Steingarten
Der Begriff „Sukkulenten“ hat keine Aussage darüber, ob Pflanzen miteinander verwandt sind. Sie haben jedoch alle eine gemeinsame Eigenschaft, sie speichern Wasser. Dieses speichern sie entweder in den Blättern, im Stamm oder in den unterirdischen Pflanzenteilen.
Dabei können innerhalb einer Gattung die einen Arten zu den Sukkulenten gerechnet werden, die anderen hingegen nicht. Jede Art entwickelt sich immerhin für sich selber und passt sich ihrem Lebensraum an. Damit können sich Arten, die zu einer Gattung gehören, sehr weit auseinander bewegen.
Beispiele für Sukkulenten
– Kakteen
– Fetthennen
– Aloe Gewächse
– Winden
– Kürbisgewächse
– Wasserschlauchgewächse
– Orchideen
Kriterien für Sukkulenten
Als Sukkulenten werden Pflanzen bezeichnet, die sich in ihrem Pflanzengewebe an einigen Stellen Wasserreserven aneignen und häufig bei Trockenheit die Verdunstung erheblich mindern können oder ohnehin zu einer geringen Verdunstung neigen. Bei Rüben ginge es hingegen um das Einlagern von Nährstoffen und weniger um das Binden von Wasser. Damit wären Rüben keine Sukkulenten. Bei dieser Rubrik geht es um das Überbrücken von Trockenheit oder darum, in wirklich trockenen Regionen existieren zu können.
Beispiele
Aloe vera
Die Aloe vera als Echte Aloe ist wegen ihrer medizinischen und pflegenden Vorzüge vermutlich jedem Leser ein Begriff: Der Saft aus der Aloe vera pflegt und er hilft wegen seiner kühlenden Eigenschaften bei Verbrennungen aller Art. Ob man sich an Feuer, heißen Gegenständen oder der Sonne verbrennt, frischer Aloe vera Saft kann helfen. Dieser wird deswegen in vielen Pflegeprodukten verarbeitet, da er die Haut jung, geschmeidig und auch gesund hält. Aloe vera Saft hilft auch gegen Insektenstiche und verschiedene Hautprobleme.
Aloe vera speichert nicht grundlos Wasser in den Blättern, die nur wenig verdunsten lassen. Diese Pflanze wächst auf trockenen Böden in warmen Regionen und muss mit dem Wasser haushalten. Für die Gewinnung von dem Aloe vera Saft werden ganze Plantagen angelegt. Aufgrund der Trockenheit wächst die Pflanze jedoch nur langsam, das ist ihre Natur.
Weil Aloe vera nicht winterhart ist, kann sie in Deutschland höchstens im Wintergarten oder auf Südseitenfenstern über den Winter gebracht werden, sie sollte im Sommer der Sonne ausgesetzt und nur alle paar Wochen mal gegossen werden. Zu viel Nässe wird dem Wurzelwerk schaden. Aloe vera wird ca. 40 cm hoch, die Blütenstände erreichen auch 90 cm, wobei unser heimisches Wetter die Aloe vera nicht zum Blühen anregen wird.
Unter den Sukkulenten ist die Aloe vera sozusagen von mittlerer Größe, da auch meterhohe Kakteen oder noch höhere Bäume zu dieser Gruppe gehören.
Die Fetthennen – Goldmoos Sedum
Innerhalb der Dickblattgewächse sind die Fetthennen, auch Mauerpfeffer genannt, die größte Gattung mit ca. 420 Arten. Diese Gattung heißt Sedum, das Goldmoos Sedum heißt deswegen Sedum sexangulare. In den deutschen Namen der ca. 420 Arten tauchen immer wieder die Begriffe „Fetthenne“, „Mauerpfeffer“ oder „Sedum“ auf. Die dicken und Wasser speichernden Blätter schmecken scharf, sie sind wegen des ganzen Wassers jedoch auch „fett“.
Fetthennen können wochenlange Trockenheit überdauern und sollten es gar nicht feucht haben. Sie eignen sich für Steingärten, Garagendächer und wirklich trockene und sandige Stellen mit viel Sonne. Fetthennen bilden ganz unterschiedliche Formen mit ihren Wasserspeicherblättern und sie blühen auch sehr unterschiedlich. Es sind kleine Pflanzen, die nicht hoch werden müssen, da sie einen Lebensraum einnehmen, an dem sonst wegen der Trockenheit nichts wachsen will. Auf einem Garagendach oder Steingarten innerhalb unserer klimatischen Verhältnisse in Deutschland muss leider doch gelegentlich gejätet werden, damit nicht alles überwuchert.
Das Goldmoos Sedum macht als eine der vielen Fetthennen bei den bereits genannten Kriterien keinen Unterschied. Diese Pflanze wird bis maximal 15 cm hoch, ist winterfest und wächst aufrecht.
Goldmoos Sedum bedeckt als „Goldmoos“ kleine oder größere Flächen und wächst mit vielen Trieben empor, die alle sehr viele kleine schmale Blätter haben. Dabei geht der Farbton von einem hellen Grün der Blätter bei den Blüten in ein Gelb über. Im Herbst nehmen die Blätter auch rötliche Töne an. Andere Fetthennen haben fleischigere Blätter, die gedrungener stehen, diese Art wirkt bereits etwas zerbrechlich. Auf ein Düngen kann verzichtet werden. Die gelbe Blüte wird von Juli bis August einsetzen.
Sedum sexangulare wächst in Deutschland im Rheintal wild, es wächst auch in anderen gemäßigten Regionen Europas. Ob Trockenrasen, Bahndämme, Sandböden oder auch lichte Kiefernwälder, hier können durchaus Wildbestände dieser Fetthenne gefunden werden. Dieses Goldmoos Sedum kann nicht nur zur Dachbegrünung, sondern auch als Ersatzrasen verwendet werden. Das Goldmoos Sedum bleibt selbst im Winter grün, die Blätter werden nicht abgeworfen.
Sind Sukkulenten die leichteren Pflanzen?
Sukkulenten sind Überlebenskünstler, da sie in trockenen Regionen auch wochenlang auf Niederschläge und Grundwasser verzichten können. Damit sind sie jedoch nicht zugleich die einfacheren Pflanzen, da ihnen in unseren klimatischen Bedingungen in Deutschland häufig die regelmäßigen Niederschläge zu schaffen machen.
Ob die nicht Sukkulenten bei Trockenheit vertrocknen oder die Sukkulenten bei Regen im Boden verfaulen, macht keinen Unterschied: Sie kommen nicht über den Sommer. Deswegen wären Sukkulenten nur an geeigneten Stellen die leichteren Pflanzen. Der Steingarten mit Steinhaufen und Trockenmauern kann auch mal nass werden, das Wasser läuft schnell ab und staut nicht zurück.
Bei häufigem Regen muss dennoch das Unkraut gezupft werden. Aber die Sukkulenten werden bei Trockenheit nicht eingehen und sollen nicht einmal gewässert werden, da viele Arten die regelmäßige anhaltende Trockenheit benötigen. Immerhin gehen auch die meisten Kakteen dann ein, wenn die Urlaubsvertretung sie täglich gießt, da sie einfach im Boden verfaulen.