Wachteln im Garten halten
Wer einen kleinen Vorgarten hat und gerne frische Frühstückseier genießen möchte, für den kann die Haltung einiger Wachteln eine gute Möglichkeit sein. Im Gegensatz zur Haltung von Hühnern reicht für die Wachtelhaltung eine kleine Voliere oder ein Gatter mit 4 bis 5 Quadratmetern aus. Ein kleiner Wachtelstamm mit 6 Wachteln versorgt den Halter in den Sommermonaten täglich mit frischen Wachteleiern.
Welche Wachteln eignen sich
Zu den Wachteln zählen unterschiedliche Arten wie Baumwachteln, Straußenwachteln und auch die bei uns heimische europäische Feldwachtel. Bei all diesen Arten legt die Wachtelhenne im Frühjahr 8-15 Eier und brütet dann ihren Nachwuchs aus den Wachteleiern aus. Für den Hobbyhalter, der regelmäßig frische Wachteleier zum Verzehr benötigt, sind solche Wachtelarten keine gute Wahl.
Die Japanische Legewachtel, oft fälschlicherweise auch Eurowachtel genannt, eignet sich sehr gut zur Haltung im Gatter oder der Voliere. Mit einer Legeleistung von über 300 Wachteleier im Jahr kann diese Wachtel modernen Legehühnern ein Vorbild sein. Allerdings sind die genannten 300 Wachteleier nur in beheizten Ställen und bei idealem Futter zu erzielen. Doch auch bei Freilandhaltung in unseren Breiten kann diese Wachtel im Frühjahr und im Sommer täglich ein frisches Ei legen.
Auch wenn die Wachteleier mit 12-14 Gramm deutlich kleiner als gewöhnliche Hühnereier, mit 50 bis 60 Gramm sind, kann man mit den Wachteleiern wie gewohnt backen und kochen. Anstatt eines Hühnereies verwendet man einfach 5 Wachteleier. Zum Dekorieren von kalten Platten, also Spiegeleier für Kinder und zum Basteln können die Wachteleier eine ganz besondere Rarität sein.
Der Stall für die Wachteln
Ob man sich für ein Gatter als Kombination aus Wachtelstall und Freilauf oder eine Voliere entscheiden, der Stall der Wachteln muss ganz bestimmte Eigenschaften haben, um die Ansprüche der Wachteln zu erfüllen. Der Stall muss zugluftfrei sein und die Wachteln vor Regen, Fressfeinden und eisigen Temperaturen schützen. Im Sommer darf sich der Wachtelstall durch die Sonne nicht zu sehr erhitzen und muss über Fenster verfügen, die eine Belüftung ermöglichen.
Von Hühnerställen kennt man die Sitzstangen, auf die sich die Hühner beim Einbruch der Dunkelheit zurückziehen. Ein solches Verhalten ist bei den Wachteln nicht vorhanden, daher sind Sitzstangen im Wachtelstall unnötig. Viele Verstecke, Rückzugsbereiche und reichlich Deckung sind im Wachtelstall jedoch unbedingt notwendig, sagt Tierexperte Marvin Rüttger von tier-frage.info.
Legenester und Sandbad
Ein Sandbad ermöglicht den Wachteln Plagegeister wie Milben und Federlinge loszuwerden und wirkt auch positiv auf das Zusammenleben im Wachtelstamm. Daher sollte ein Sandbad in keinem Wachtelstall fehlen. Als Inhalt wühlt man einen feinen Sand, unter den man etwas Holzasche und Kieselgur mischt.
Für den Halter ist es angenehm, wenn er täglich die frischen Wachteleier aus einem Legenest entnehmen kann und diese nicht überall im Stall einsammeln muss. Daher sollte man im Wachtelstall bevorzugt in etwas dunkleren Bereichen wie in den Ecken Legenester aufstellen.
Allerdings werden diese von den Wachteln nicht immer angenommen, daher wird man auch bei den besten Legenestern trotzdem noch das eine oder andere Wachtelei auf dem Boden und an anderen Stellen finden können. Die Legenester müssen aber direkt auf dem Boden und nicht erhöht – wie man es von den Hühnern her kennt – installiert werden.