Die Anzucht der Lotosblume – zweiter Versuch
Im letzten Jahr habe ich bereits versucht, Lotosblumen (Nelumbo Nucifera) aus Samen zu ziehen. Am Anfang sah alles sehr gut aus. Die Samen sind schnell gekeimt, von drei Samen haben es zwei innerhalb von wenigen Tagen geschafft. Die kleinen Sämlinge sind zunächst auch gut gewachsen. Nur die Blätter haben sich nicht mehr ausgerollt und dann sind sie von heute auf morgen braun geworden. Inzwischen habe ich schon häufiger gehört, dass es nicht nur mir so ging. Es gibt eine Menge anderer Leidensgenossen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Während ich mich nach dem Grund frage, gibt es Hobbygärtner, die meinen, es passiert einfach so, grundlos. Das kann ich wiederum nicht glauben, denn es gibt auch Leute, die es geschafft haben, aus einem Samen eine wunderschöne Lotosblume zu ziehen. Mittlerweile habe ich sogar eine Vermutung, woran der Misserfolg bei mir lag. Ich war letztes Jahr im August ziemlich spät dran. Es war zwar schön warm, damit die Samen schnell keimen konnten, aber die Lichtverhältnisse wurden ab Herbst nun mal schlechter, sodass die Kleinen meiner Meinung nach zu wenig Licht abbekommen hatten und mir deshalb eingingen. Deshalb habe ich mich entschlossen, dieses Jahr früher anzufangen.
Die zweite Aussaat
Da Lotossamen ja recht keimfreudig sind, hatte ich letztes Jahr nur drei ausgesät und somit noch einige übrig. Ich musste mir also keine neuen Samen organisieren, zumindest nicht für die normale Lotosblume. Inzwischen habe ich aber noch ein paar Samen für Minilotosblumen gekauft. Angeblich sollen die Minis nach ungefähr neunzig Tagen blühen, natürlich nur, wenn die Bedingungen stimmen und genug Licht und Sonne da ist. Die Samen der kleinen Sorte habe ich vor ungefähr anderthalb Wochen angefeilt und in einem Becher mit Wasser versenkt. Gestern ist erst der erste Samen gekeimt. Es hat also wesentlich länger gedauert, als im letzten Jahr. Ich denke, es liegt an der Temperatur. Im August war es sehr warm, auch im Innenbereich und im Moment ist es im Pflanzenzimmer eher etwas kühler. Am Wochenende habe ich nun noch zwei Samen der normalen Lotosblume angefeilt und im Glas mit Wasser versenkt. In dem Glas ist noch nichts zu sehen. Das Wasser wechsele ich natürlich täglich, da es möglichst sauber sein muss, andernfalls könnten die Sämlinge eingehen.
Das weitere Vorgehen
Dieses Mal werde ich es etwas anders machen und die Sämlinge länger in dem Wassergefäß lassen, bevor sie in den Kübel kommen. Zum einen können sie so auf der Fensterbank viel mehr Licht bekommen und zum anderen lässt sich das Wasser in den kleinen Bechern und Gläsern besser austauschen. Der große Lotoskübel vom letzten Jahr steht zwar noch bereit, allerdings wohnen dort drinnen jetzt jede Menge Rote Posthornschnecken. Da mir die Tierchen schon die ganzen anderen Wasserpflanzen aufgefressen haben, werde ich sie nicht mit den Lotosblumen zusammensetzen. Entweder müssen die Kleinen ausziehen oder die Lotosblumen müssen in andere Gefäße. Bis es so weit ist, dass ich die Wasserpflanzen in Erde setze, dauert es noch. Da kann ich mir noch Gedanken machen, was besser ist. Ich werde auf jeden Fall wieder berichten, wie es weitergeht und ob mir die Lotosanzucht dieses Mal gelingt.