Fugenloser Trend: So gelingt eine zeitgemäße Badgestaltung

Früher war eine fugenlose Badezimmergestaltung kaum vorstellbar – heute liegt sie allerdings absolut im Trend. Dies hat auch viele gute Gründe. So wirkt das Badezimmer ohne die Fugen, die zu einem optischen Bruch führen, beispielsweise wesentlich ordentlicher und minimalistischer.

Welche Möglichkeiten bestehen, um den fugenlosen Trend auch im eigenen Badezimmer stilvoll umzusetzen und was dabei beachtet werden muss, zeigt der folgende Artikel.

Die Vorteile eines Badezimmers ohne Fugen

Besonders für kleine Badezimmer ist eine fugenlose Gestaltung in höchstem Maße zu empfehlen, da sie dazu führt, dass der Raum optisch vergrößert wird. Bei jeder Fuge handelt es sich für das Gehirn nämlich um eine Information, welche es unbewusst verarbeitet. Findet das Auge allerdings auf dem Boden und der Wand keine solchen optischen Referenzpunkte vor, nimmt es den Raum als größer wahr. Bäder ohne Fugen und kleinteilige Fliesen bestechen daher gleich durch eine luxuriösere und hochwertigere Optik.

Doch auch ein weiterer Vorteil ist nicht zu verachten: Der Putz- und Pflegeaufwand fällt wesentlich geringer aus. Kalk und Schmutz setzen sich schließlich schnell in den Fugen fest, die beim Reinigen nur schwer zugänglich sind. So fällt auch die generelle Gefahr der Schimmelbildung im Bad niedriger aus, wenn auf die Fliesen beziehungsweise die Fugen verzichtet wird. Dies sorgt für mehr Hygiene und weniger Aufwand im Alltag.

Diese Materialien eignen sich für eine fugenlose Badgestaltung

Abhängig von dem zur Verfügung stehenden Budget, den individuellen Bedürfnissen und dem persönlichen Geschmack, kommen zum Beispiel individuelle Rückwände aus Kunststoff, natürliche Materialien oder große Keramikplatten in Frage, um das Badezimmer ohne Fugen zu gestalten.

Dekorplatten

Aus Glas, Aluminium, Acryl oder Keramik sind etwa Dekorplatten in unterschiedlichen Designs, Formen und Farben zu finden. Sofern sich ihr Material als wasserfest zeigt, können sie im Badezimmer flexibel eingesetzt werden. Allerdings kommt es zwischen den einzelnen Platten zu einem Materialstoß – klassische Fugen entstehen jedoch nicht.

Sichtbeton

Einer großen Beliebtheit erfreut sich aktuell auch die Sichtbetonoptik. Eingesetzt wird dafür gewachster Beton, der aus feinkörnigem Betonmörtel besteht. Seine Aufbringung erfolgt direkt auf dem Boden oder der Wand. Das Material eignet sich durch eine spezielle Versiegelung auch für die Nassbereiche in der Dusche oder um das Waschbecken herum.

Kalkputz

Eine längere Tradition hat dagegen der Kalkputz. In anderen Ländern stellt er sogar oft den Standard bei der Badgestaltung dar. Kalk zeigt sich grundsätzlich als ökologisch, nachhaltig und wohngesund. Für den korrekten Auftrag des Putzes ist es empfehlenswert, im Vorfeld eine gründliche Reinigung des Untergrundes durchzuführen, um ein widerstandsfähiges und ebenmäßiges Ergebnis zu gewährleisten.

Seine Wasserbeständigkeit erhält der Kalkputz im letzten Arbeitsschritt durch eine Versiegelung – diese bringt ihn außerdem zum Glänzen. Allerdings benötigen sowohl die Versiegelung als auch die Oberfläche dieses Putzes regelmäßige Pflege.

Tapeten

Im Bad können darüber hinaus durchaus auch Tapeten genutzt werden. Bei diesen muss es sich jedoch um Feuchtraumtapeten auf Vliesbasis handeln. Diese weisen eine hohe Beständigkeit gegen Wasserdampf und Feuchtigkeit auf.

Dennoch ist es nicht unbedingt zu empfehlen, die Tapeten in direkter Nähe zur Dusche oder dem Waschbecken anzubringen. Darüber hinaus muss auch der verwendete Tapetenkleber für feuchtnasse Bereiche geeignet sein.

Holz

Ein zeitloser Klassiker unter den Baustoffen stellt natürlich das Holz dar. Von diesem Material geht eine wohnliche, warme und natürliche Wirkung aus. Die richtige Planung vorausgesetzt, kann Holz ohne Probleme auch für die Gestaltung eines modernen Badezimmers genutzt werden.

Wichtig ist jedoch, dass das Holz nicht in den Badezimmer-Bereichen eingesetzt wird, die häufig mit stehender Feuchtigkeit und Spritzwasser in Kontakt kommen. Dann besteht nämlich ein hohes Risiko dafür, dass das Naturmaterial mit der Feuchtigkeit reagiert, was ein unschönes Aufquellen nach sich zieht.

Eine professionelle Versiegelung ermöglicht es jedoch zum Beispiel, im Badezimmer einen Holzfußboden zu verlegen. Allerdings muss seine Versiegelung dann in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Eine Alternative, die sich wesentlich pflegeleichter zeigt, besteht in einer Kunststoff-Rückwand in Holzoptik.

Der fugenlose Duschbereich

Zu den größten Herausforderungen bei der Gestaltung eines Badezimmers ohne Fugen gehört zweifelsfrei der Duschbereich. In diesem kommt es schließlich in höchstem Maße darauf an, dass sowohl der Boden- als auch der Wandbelag vor der permanenten Feuchtigkeit und Spritzwasser umfassend geschützt sind.

Dafür sind entsprechende Abdichtungen und die passenden Materialien zu verwenden. Möglich ist beispielsweise, den Oberbelag mit großen Dekorplatten aus Glas, Epoxidharz, Naturstein oder Keramik zu gestalten. Unter diesem muss jedoch eine Abdichtung erfolgen. Für diese kann etwa eine Kunststoffmasse verwendet werden.

Vielfältige Möglichkeiten ergeben sich jedoch auch, wenn es um die Gestaltung des Bodens der Dusche geht. Sowohl auf funktionaler als auch auf optischer Ebene können hier Duschtassen überzeugen. Diese können abhängig von den baulichen Voraussetzungen bodengleich eingesetzt werden.

Doch auch im Bereich des Bodens können als Alternative große Platten aus Epoxidharz, Naturstein oder Keramik verwendet werden. Allerdings muss darauf geachtet werden, die Wände der Dusche und den Untergrund sehr sorgfältig mit Hilfe von Silikon abzudichten.

Zudem sollten die verwendeten Materialien rutschhemmend ausfallen, also mindestens der Bewertungsgruppe R10 – besser der Gruppe R11 – entsprechen. Hilfreich zeigen sich auch ein guter Abfluss und ein leichtes Gefälle im Duschbereich, damit keine Gefahr für sich stauendes Wasser besteht.

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