Der Anbau von Meerrettich: Vermehrung und Pflege

Meerrettich2Der Meerrettich (Armoracia rusticana) gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) und ist ein sehr beliebtes Gemüse. Da die Wurzeln der bis zu 1,5 Meter hoch werdenden Meerrettichpflanzen ziemlich scharf sind, werden sie wie ein Gewürz verwendet, das sowohl frisch über Speisen gerieben, als auch getrocknet eingesetzt werden kann. Bei dem Meerrettich handelt es sich um ein mehrjähriges winterhartes Gewächs, das sich problemlos auch in unseren Gefilden anbauen lässt.

Vermehrung von Meerrettich

Meerrettich lässt sich nicht durch Samen vermehren. Wer eine Meerrettichpflanze sein eigen nennen möchte, kann sie sich entweder aus dem Gartenfachhandel kaufen oder man versucht es mit einem gekauften Stück Meerrettich aus dem Supermarkt, das man unter die Erde legt. Ich muss zugeben, selbst habe ich es so noch nicht versucht, aber gehört, dass es funktionieren soll. Ich habe eine fertige Pflanze gekauft.

Vermehrt werden Meerrettichpflanzen dadurch, dass die Seitentriebe, auch Fechser genannt, von der Hauptwurzel gleich nach der Ernte im Herbst abgetrennt werden. Am besten macht man den Schnitt schräg oder markiert irgendwie anders, wo oben und unten ist. Denn die Triebe werden bis zur nächsten Saison (über den Winter) aufbewahrt. Dazu können die Triebe direkt in ein Gefäß mit Erde oder Sand gesteckt werden, aber auch das Einwickeln in Zeitungspapier ist möglich. Sie sollten kühl und trocken gelagert und auch über den Winter nicht gegossen oder besprüht werden. Selbst das Abwaschen vor der Einlagerung kann zu Schimmelbildung führen und sollte deshalb unterlassen werden.

MeerrettichIm Frühjahr werden die Seitentriebe dann eingepflanzt und langsam mit Wasser versorgt. Der Winkel sollte beim Pflanzen weder zu flach noch zu steil sein. Da muss man ein bisschen probieren. Sonst wächst die Wurzel (Pfahlwurzel) zu mickrig und bildet mehr Blätter, die übrigens auch essbar sind. Das Grün schmeckt ähnlich wie die Wurzel, ist aber weniger scharf. Jedoch ist es empfehlenswert eher die jungen Blätter zu verwenden. Die älteren sind etwas härter/holziger und verlieren an Geschmack.

Pflege des Meerrettichs

Der Meerrettich mag einen warmen sonnigen Standort. Er mag es nicht so trocken und sollte speziell im Sommer regelmäßig gegossen werden. Auch über die Gabe von Dünger, entweder Kompost oder einem guten Nutzpflanzendünger, freuen sich Meerrettichpflanzen sehr. Im Sommer kann man ein bis zwei Mal die oberen Fechser entfernen, damit der Meerrettich zum einen gerade wächst und er auch ordentlich groß wird.

Da sich Meerrettich ordentlich ausbreitet, sollte man sich gut überlegen, ob man ihn nicht im Baueimer vergräbt oder ihm anderweitig eine Wurzelsperre verpasst. Wer nicht genug davon bekommen kann und ihn regelmäßig erntet, freut sich über seine Ausbreitung, ansonsten kann er schnell andere Pflanzen verdrängen.

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Gesundheitlicher Nutzen

Meerrettich kann einen durch seine Schärfe zum Weinen bringen, sobald er geraspelt oder geschnitten wird, aber er ist sehr gesund. Er enthält viele Mineralien und Vitamine, sogar mehr Vitamin C als Zitronen. Seit einigen Hundert Jahren ist er sogar als Heilpflanze bekannt. Er soll das Immunsystem stärken und kann bei Erkältungen und Harnwegsinfektionen helfen.

Wurzelteilung für kontrolliertes Wachstum

Der Meerrettich ist eine mehrjährige Pflanze, die sich durch das Teilen der Wurzeln leicht vermehren lässt. Diese Praxis hilft nicht nur, sein üppiges Wachstum zu kontrollieren, sondern schafft auch Freude bei Gartenfreunden, die sich über solche Ableger freuen. Im Frühjahr ist es zudem ratsam, den Meerrettich mit reichlich Kompost zu düngen, um ein gesundes Wachstum zu fördern.

Ernte und Lagerung: Frisch und knackig durch den Winter

Die Erntezeit des Meerrettichs, ein klassisches Wintergemüse, erstreckt sich von Oktober bis Januar. Bei der Ernte sollte vorsichtig vorgegangen werden, um die Rhizome so wenig wie möglich zu beschädigen. Einmal geerntet, ist es wichtig, die Wurzeln von anhaftender Erde zu befreien. Frisch gerochen, entfaltet der Meerrettich seine Schärfe erst beim Aufschneiden.

Für eine optimale Lagerung empfiehlt sich ein kühler, dunkler Keller. Eine alternative Methode ist das Vergraben der Wurzeln in einem 80 cm tiefen Loch, bedeckt mit einer 20 cm dicken Erdschicht. So gelagert, bleiben die Wurzeln frisch und sind bei Bedarf leicht zugänglich.

Länger frisch: Tipps zur Aufbewahrung

Angebrochene Meerrettichwurzeln sollten in einem feuchten Tuch gewickelt und im Kühlschrank gelagert werden, wo sie bis zu zwei Wochen haltbar bleiben. Das Einfrieren ist ebenfalls eine effektive Methode, besonders bei jüngeren Wurzeln. Ältere Wurzeln können dabei manchmal zäh werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Aufbewahren von geriebenem Meerrettich, der mit Zitronensaft beträufelt und in Schraubgläsern im Kühlschrank gelagert wird, wo er bis zu drei Wochen haltbar bleibt.


FAQ: Meerrettich pflanzen und pflegen

Wie lange braucht Meerrettich zum Wachsen?

  • Die Wachstumszeit von Meerrettich variiert je nach Sorte, Bodenbedingungen und Klima. In der Regel dauert es 2 bis 4 Monate, ab dem Zeitpunkt der Aussaat bis zur Erntereife.
  • In warmen Klimazonen kann es schneller wachsen als in kühleren Gebieten.

Warum darf man Meerrettich im Sommer nicht ernten?

  • Meerrettich entwickelt sich am besten bei kühleren Temperaturen. Wenn die Temperaturen zu hoch sind, vor allem im Sommer, kann das Wachstum beeinträchtigt werden und die Wurzeln werden nicht so stark und kräftig.
  • Zudem kann der Geschmack des Meerrettichs im Sommer bitter werden, wenn er bei hohen Temperaturen geerntet wird.

Wie lange braucht Meerrettich bis zur Ernte?

  • Nachdem Meerrettich gesät wurde, dauert es in der Regel etwa 2-4 Monate bis zur Ernte, abhängig von der Sorte und den klimatischen Bedingungen.
  • In warmen Klimazonen kann es schneller wachsen als in kühleren Gebieten.

Kann man gekaufte Meerrettich Pflanzen?

  • Ja, man kann gekaufte Meerrettich Pflanzen verwenden. Dies ist eine gute Option, wenn man keine Samen oder keine Zeit hat, um selbst zu säen.
  • Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass die Pflanzen gesund und frei von Schädlingen und Krankheiten sind.

Kann man die Blätter von Meerrettich essen?

  • Ja, die Blätter von Meerrettich sind essbar und können in Salaten, Suppen und anderen Gerichten verwendet werden.
  • Sie haben jedoch einen würzigeren und schärferen Geschmack als die Wurzel und sind nicht so weit verbreitet in der Küche verwendet.

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