Löwenzahn-Kaffee herstellen
Überall wächst er und lädt dazu ein, ihn zu verwenden. Die Rede ist vom Löwenzahn. Bereits im letzten Jahr habe ich einen Artikel über ihn und seine heilenden Wirkungen geschrieben. Bisher habe ich die Löwenzahnblätter lediglich in Salate gegeben oder aus ihnen Tee hergestellt.
Auch aus den Wurzeln zusammen mit anderen Kräutern habe ich schon schmackhaften Tee hergestellt. In der Vergangenheit habe ich so oft gehört, dass man aus den Wurzeln auch Kaffee herstellen kann. Mit der Zeit ist es dann irgendwie wieder in Vergessenheit geraten. Als ich letzte Woche Löwenzahnblätter für unseren Kräutertee erntete, fiel es mir plötzlich wieder ein.
Ich wollte es unbedingt ausprobieren, bevor ich es wieder vergesse, und grub gleich ein paar Wurzeln aus, die sich in unseren Blumenbeeten häuslich eingerichtet hatten und sowieso raus mussten.
Die Vorbereitung
Zunächst habe ich die Wurzeln gewaschen und auf Küchenpapier etwas abtrocknen lassen. Ich war mir nicht sicher, ob sie ein paar Tage trocknen müssen, bevor sie weiterverarbeitet werden können. Aber das hätte mir viel zu lange gedauert. Rein intuitiv schnitt ich die Wurzeln in kleine Stücke und röstete sie so lange in einer kleinen Pfanne an, bis sie braun wurden. Anschließend schredderte ich sie in der Küchenmaschine.
Dabei fiel mir auf, dass in der zerkleinerten Löwenzahnwurzel noch Feuchtigkeit war. Für den Versuch wäre es nicht schlimm, aber wenn man Löwenzahnpulver auf Vorrat zubereiten will, sollte es schon richtig trocken sein, damit es nicht schimmelt.
Also kippte ich die zermahlene Wurzel zurück in die Pfanne und röstete sie auf kleiner Stufe weiter, bis das Pulver eine gleichmäßig braune Farbe bekam. Der Duft vom Rösten war sehr lecker. An Kaffee erinnerte er mich aber nicht.
Wenn ich ehrlich bin, konnte ich mir auch immer noch nicht vorstellen, was das Ganze mit Kaffee gemeinsam haben sollte. Für den Test hatte ich nicht so viele Wurzeln geernet, sodass das Pulver gerade mal für eine Tasse gereicht hat, na ja fast. Es war ein bisschen weniger, als ich normalerweise von Kaffeepulver für eine Tasse einplanen würde.
Aufguss und Geschmack
Für den Aufguss verwendete ich einen Kaffeefilter, den ich zuvor mit einer Filtertüte ausgestattet hatte, und kippte das Löwenzahnpulver hinein. Anschließend goss ich heißes Wasser darüber, für den einen Löffel ungefähr eine Tasse. Die Flüssigkeit, die unten raus kam, erinnerte farblich ein wenig an Kaffee, aber einen recht dünnen Kaffee.
Außerdem roch es nicht so typisch nach aufgebrühtem Kaffee. Als das Wasser durchgelaufen war, probierte ich einen Schluck und bildete mir ein, einen viel zu dünnen Kaffee zu trinken. Um sicherzugehen, ließ ich meinen Liebsten probieren, ohne ihm zu sagen, was er trank. Er fragte nur, ob das irgendetwas mit Kaffee ist. Nun wusste ich, dass ich es mir nicht eingebildet hatte.
Mein Fazit: Ich werde es auf jeden Fall wieder machen. Beim nächsten Mal werde ich mehr Wurzeln ausgraben, damit ich den Löwenzahnkaffee etwas stärker zubereiten und die für mich richtige Menge finden kann. Da unser Rasen voller Löwenzahn ist, werden wir Wurzeln für einige Kaffeekannen dort ausgraben können. Die Herausforderung liegt darin, die Wurzeln, aus dem Rasen zu bekommen, ohne ihn zu zerstören.
Die Entfernung aus den Beeten ist wesentlich einfacher. Da Löwenzahn aber so gesund ist, lohnt es sich. Zukünftig werde ich sicher die eine oder andere Tasse normalen Kaffee durch eine Tasse des koffeinfreien Löwenzahnkaffees ersetzen.