Der Feigenkaktus (Opuntia ficus indica)
Opuntien gehören zur Familie der Kakteengewächse, wie es der Name „Feigenkaktus“ schon vermuten lässt. Während der Feigenkaktus in seinem Ursprungsland Mexiko als Nutzpflanze angebaut wird, wird er bei uns meist in Kübeln kultiviert. Denn er ist nur bedingt winterhart.
Temperaturen von bis zu -5 Grad verträgt der Feigenkaktus zwar. Da bei uns der Winter aber oft wesentlich kälter ist, lohnt es sich den Kaktus frostfrei im Haus zu überwintern. Jungpflanzen sollten generell keinen Minustemperaturen ausgesetzt werden.
In Mexiko und anderen wärmeren Gefilden wächst der Feigenkaktus ziemlich rasant. An den Standorten sind Pflanzen von bis zu fünf Meter Höhe keine Seltenheit.
Gesundheitlicher Aspekt
Dass der Feigenkaktus einen gesundheitlichen Nutzen hat, ist schon seit vielen Hundert Jahren bekannt. Nicht umsonst wird der Opuntia ficus indica in seinem Ursprungsland schon so lange als Nutzpflanze angebaut. Bei uns werden hauptsächlich die leckeren Früchte (Kaktusfeigen), die an den Geschmack von Birnen erinnern, gegessen.
In Mexiko hingegen werden auch die jungen Blätter des Feigenkaktus verspeist. Die Kaktusfeige gilt als Energie spendender Durstlöscher. Die Früchte enthalten reichlich Vitamin C und Mineralstoffe. Die Inhaltsstoffe der Früchte sollen den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senken. Ihnen wird sogar eine verdauungsanregende und immunsystemstärkende Wirkung nachgesagt. Kaktusfeigen sollen sogar beim Abnehmen helfen. Inzwischen gibt es viele Kaktusfeigenpräparate, die eine Gewichtsreduktion versprechen.
Am besten werden die Früchte mit einem Messer halbiert und samt der Kerne ausgelöffelt. Aber Vorsicht: Kaktusfeigen sind genau, wie die Blätter mit Dornen ausgestattet. Deshalb sollten die Früchte nur mit Handschuhen oder einem sonstigen Schutz angefasst werden. Die Blüten, die sich vor der Frucht bilden, sind übrigens auch essbar. Sie können entweder frisch verzehrt oder getrocknet zu einem Tee verarbeitet werden.
Pflege des Feigenkaktus
Wie alle Kakteenarten mag es auch der Feigenkaktus sehr sonnig und nicht allzu feucht. Das Substrat spielt bei der Kultivierung eine entscheidende Rolle. Es muss auf jeden Fall durchlässig sein. Am besten eignet sich Kakteenerde oder ein mageres Gemisch aus Sand und Erde. Feigenkakteen sollten spärlich gegossen werden.
Natürlich müssen die Wassergaben im Sommer etwas größer ausfallen, als im Winter. Verbringt der Feigenkaktus den Sommer im Freien, sollte er geschützt stehen, sodass er bei Regen nicht ertränkt wird. Denn so viel Wasser, wie bei uns vom Himmel fällt, gibt es in seinem Ursprungsland nicht.
Im Winter sollte man seinem Feigenkaktus eine Pause gönnen. Für die Winterruhe, die der Feigenkaktus unbedingt benötigt, um sich komplett herunterzufahren, sollte er einen Standort von circa fünf Grad bekommen. Während der Winterruhe muss der Kaktus kaum gegossen werden. Nur wenn das Substrat sehr trocken ist, kann ihm ein kleiner Schluck Wasser gegeben werden.
Erst im Frühjahr wird die Pflanze wieder wärmer gestellt, damit sie mit der Blüten- und Fruchtproduktion beginnen kann. Die Ernte der Kaktusfeigen erfolgt frühstens im Spätsommer, meist erst im Herbst, sobald die Früchte weich sind.
Die Vermehrung
Die Vermehrung des Feigenkaktus ist relativ einfach. Da es im Handel inzwischen die leckeren Früchte zu kaufen gibt, können die Kerne aus dem Inneren der Frucht zur Aussaat verwendet werden. Dazu werden die Samen abgewaschen, auf ein geeignetes Substrat gelegt und vorsichtig angedrückt. Oftmals hört man davon, dass man die Samen erst trocknen lassen soll.
Das halte ich aber für unnötig, wenn man sofort aussäen will. Vor der Aussaat können die Samen noch in einem Glas Wasser eingeweicht werden. Die Samen dürfen nicht mit Erde bedeckt werden, da sie Licht zum Keimen benötigen.
Feigenkakteen lassen sich aber auch über ihre Blätter vermehren. Dazu wird ein Blatt von einer Pflanze abgetrennt (bitte nur mit Handschuhen, wegen der Dornen) und in Substrat gesetzt. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, ist eine neue Pflanze entstanden. Der Vorteil von dieser Methode ist, dass es nicht so lange bis zur Blütenbildung dauert, wie bei der Aussaat aus Samen.
Mein Fazit: Ich finde den Feigenkaktus so faszinierend, dass ich ihm mein aktuelles Buch „Der kleine Feigenkaktus“ gewidmet habe. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein Sachbuch über den Feigenkaktus. Es ist eine Geschichte, die in die fantastische Literatur einzuordnen ist. Es geht darum, dass eine junge Frau, bei der gerade alles schief läuft, das Erbe ihrer Tante antritt. Unter dem Nachlass befindet sich ein kleiner scheinbar ganz normaler Feigenkaktus mit einem unglaublichen Talent. Er kann sprechen. Wer Lust hat, kann gern mal einen Blick in die Leseprobe werfen!