Wundergemüse Topinambur – Anbau und Pflege
Topinambur (Helianthus tuberosus) gehört zur Familie der Korbblütler. Die Ähnlichkeit, die Topinambur mit der Sonnenblume hat, kommt nicht von ungefähr. Beide gehören zur gleichen Gattung. Seinen Ursprung hatte Topinambur in Nord- und Mittelamerika.
Einst war der Topinambur in vielen Gebieten ein wichtiges Nahrungsmittel, welches später von der Kartoffel verdrängt wurde. Heute finden die essbaren Knollen ihren Weg wieder zurück auf unsere Speisekarte. Selbst in der gehobenen Küche wird die Wunderknolle immer häufiger eingesetzt.
Inzwischen gibt es sogar richtige Fans des Wurzelgemüses, die untereinander Rezepte austauschen. Im Grunde lassen sich die Topinamburknollen ähnlich einsetzen, wie Kartoffeln. Die Knollen des Topinambur lassen sich sowohl roh als auch gegart verzehren. Selbst die Schale kann dran gelassen werden. Wichtig ist nur, dass die Knollen dann gut abgebürstet und von der Erde befreit werden.
Was macht Topinambur so besonders?
Den Knollen wird nachgesagt, dass sie sehr gesund sind. Sie enthalten sehr viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Zudem hilft der kalorienarme Topinambur beim Abnehmen. Die Knollen enthalten den Ballaststoff Inulin in großen Mengen. Inulin sorgt für eine schnelle Sättigung, da es im Magen aufquillt. Topinambur ist auch unter dem Namen „Diabetiker-Kartoffel“ bekannt, weil das Inulin den Blutzuckerspiegel stabilisieren soll.
Topinambur selbst anbauen
Topinambur ist eine relativ anspruchslose Pflanze, sodass sich das Wundergemüse ganz einfach bei uns im Garten anbauen lässt. Dazu müssen nur ein paar Knollen etwa 10 Zentimeter ins Beet gesteckt werden. Am besten wird ein ausreichender Abstand von fünfzig Zentimetern zwischen den Pflanzen eingehalten, da sich unterirdisch reichlich Tochterknollen bilden. Je nahrhafter der Boden ist und je öfter gewässert wird, desto schneller breitet sich der Topinambur aus. Das Wundergemüse ist winterhart und muss durch regelmäßige Ernte in Schach gehalten werden.
Sonst breitet er sich immer weiter aus. Wenn man nicht unbedingt Ärger mit seinen Nachbarn haben möchte, ist auch Vorsicht bei grenznaher Grundstücksbepflanzung geboten. Alternativ können Rhizomsperren gesetzt oder die bis zu drei Meter hoch werdenden Pflanzen auch im Kübel gehalten werden. Diese sollten aber ausreichend Platz für das wuchernde Gemüse bieten. Die Pflanzen vertragen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und wollen regelmäßig gewässert werden.
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Wann wird geerntet?
Am besten erfolgt die Ernte im Herbst nach der Blüte. Dann sind die Knollen ausgereift und schön groß. Geerntet werden können die Knollen bis in den Frühling hinein, sofern der Boden nicht zugefroren ist. So kann immer die gerade benötigte Menge geerntet werden. Denn das Wundergemüse ist im Gegensatz zur Kartoffel nicht allzu lange haltbar. Sollten die Knollen zu lange gelagert werden, verlieren sie Wasser und werden schrumpelig.
Nachtrag 26.10.2016: Immer wieder höre ich, dass Topinambur nicht vertragen wird. Viele klagen nach dem Verzehr über Durchfall und Blähungen. Das liegt am Ballaststoff Inulin. Zu viel davon regt die Darmtätigkeit an. Ich kann nur jedem raten, der noch nie Topinambur gegessen hat, mit kleinen Mengen anfangen, um sich langsam daran zu gewöhnen.